Der Ring um Antwerpen (R1) ist bekannt für seinen starken Stau. Da der Ring nicht vollständig ist und es keine Ausweichrouten gibt, kommt es hier täglich zu langen Staus. Der Bau der Oosterweel-Verbindung ist ein Projekt zur Schließung des Antwerpener Rings, um die Erreichbarkeit der Stadt Antwerpen und des Hafens sowie die Lebensqualität in und um Antwerpen erheblich zu verbessern. Diese Verbindung ist im Masterplan 2020 der flämischen Regierung enthalten: sechzehn Infrastrukturprojekte mit Verbesserungsmaßnahmen für Fußgänger, Radfahrer, öffentlichen Nahverkehr, Schiffe, Autos und Güterverkehr. Dieses international wegweisende Projekt umfasst unter anderem vertiefte Trassen, verschiedene Kunstbauten und mehrere Tunnelstrukturen. Eine dieser Tunnelstrukturen ist der Scheldetunnel.
Wissen und Erfahrung
Der Scheldetunnel ist ein wichtiger Teil der Oosterweel-Verbindung und führt unter der Schelde durch. Dieser Tunnel wird nach dem sogenannten „Absenkverfahren” gebaut. Dank unserer Erfahrung und unserem Know-how in diesem Bereich, zum Beispiel beim Bau des zweiten Coentunnels und kürzlich auch des Blankenburgertunnels, wurde Hendriks bv frühzeitig von der Baukonsortialgemeinschaft TM COTU, bestehend aus BESIX, Stadsbader Contractors, DEME Infra, DEME Dredging und Jan De Nul, eingeladen, gemeinsam mit ihnen an der Planung und Lieferung der erforderlichen Schalungen mitzuwirken.
Ein guter Sarg ist die halbe Arbeit
Nach einem Prozess detaillierter Konstruktion und der dazugehörigen Zeichnungserstellung, bei dem natürlich alle geltenden Anforderungen, Normen, vorgesehenen Arbeitsprozesse und die geplante Bauzeit berücksichtigt werden mussten, erhielten wir schließlich den Zuschlag für die Lieferung aller erforderlichen Schalungen für den Bau der Tunnelelemente. Die verschiedenen Schalungskomponenten bestehen aus einer Kombination aus einer Bodenschalung und fahrbaren Wand- und Deckenschalungen. Diese sind so konstruiert, dass sie mit relativ geringem Personalaufwand bewegt und aufgestellt werden können. So sind beispielsweise viele bewegliche Teile vollständig hydraulisch angetrieben. Dadurch wird pro kompletten Satz Boden-, Wand- und Deckenschalungen ein Bauzyklus von zwei Wochen erreicht.
Kolossal
Die acht benötigten Betontunnelelemente haben jeweils eine Größe von ca. 42 x 160 m und ein geschätztes Gewicht von jeweils etwa 60.000 Tonnen. Diese Tunnelelemente werden in einem temporären Baudock im Hafen von Zeebrügge gebaut. Um eine maximale Baueffizienz zu gewährleisten, hat sich der Auftraggeber für den Einsatz eines doppelten Schalungssatzes entschieden. Dadurch entsteht ein doppelter Bauablauf, der parallel im Baudock abläuft. Mittlerweile sind alle Schalungen im Baudock aufgestellt und der Bau der ersten beiden Tunnelelemente ist bereits in vollem Gange. Sobald alle Tunnelelemente fertig sind, wird das Baudock geflutet und die Elemente werden einzeln kontrolliert angehoben und über die Nordsee und die Westerschelde nach Antwerpen geschleppt, wo sie versenkt werden. Eine sehr präzise Arbeit mit solch kolossalen Elementen, bei der man zusätzlich durch die Wetterbedingungen und die Strömung des Wassers herausgefordert wird. Nach seiner Fertigstellung wird der Tunnel eine Länge von 1,8 km haben und in zwei mal drei Fahrspuren und einen separaten Fahrradkanal unterteilt sein. Täglich werden hier Tausende von Verkehrsteilnehmern unterwegs sein.
Ein wegweisendes Projekt, auf dessen Mitwirkung wir als Hendriks bv besonders stolz sind.
Zusammenarbeit und Vertrauen
Die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen des Auftraggebers in unsere Fachkompetenz haben dazu geführt, dass wir nun auch mit der Planung und Lieferung der Schalungen für die Zu- und Abfahrt auf der Linkeroever-Seite in Antwerpen für dieses Projekt beauftragt wurden.