Intensive Zusammenarbeit führt zu einer genialen Lösung für den Bau eines Wohnhochhauses in der Piekstraat

Konstruktive Schalungslösung auf kompakter Baustelle für Wohnhochhaus an der Piekstraat in Rotterdam

Ausgewogene Mischung aus Tunnelverschalung, Konstruktionsgerüst, Fassadengerüst und konstruktiver Stirnwand

Die Insel Feijenoord, ein Gebiet im Süden Rotterdams, ist derzeit Schauplatz einer Meisterleistung im Betonbau. An der Spitze der Insel, umgeben von Wasser und Industrie, entsteht das Projekt Piekstraat. Auf einer Fläche von nur wenigen Quadratmetern entsteht ein Wohnhochhaus, das aus vier übereinandergestapelten Blöcken zu bestehen scheint. Die vier gestapelten Volumen ragen zu allen Seiten des Gebäudes hervor. Das stellt enorme bauliche, konstruktive und logistische Herausforderungen dar. In enger Zusammenarbeit entwickelten Heijmans Utilitaire Woningbouw und Hendriks ingeniöse Lösungen.

Baugrundstück im Briefmarkenformat

Piekstraat ist der Name des neuen, 73 Meter hohen Wohnhochhauses, das insgesamt 142 Loftwohnungen umfassen wird. Die Auswahl an Wohnungen ist groß: Es werden nicht weniger als 6 verschiedene Typen angeboten, von Wasser-, Drive-in- oder Panorama-Lofts bis hin zu Sky-, Maas- und Atelier-Lofts. Der Bau des Wohnhochhauses läutet die Entwicklung der Insel Feijenoord ein. Die Lage ist in vielerlei Hinsicht fantastisch: Blick über das Wasser, Blick auf die Skyline und die Innenstadt in Reichweite. Weniger fantastisch, aber architektonisch umso anspruchsvoller ist die Größe der Baustelle: Sie ist fast so groß wie die Grundfläche des Wohnhochhauses selbst. Die Anlieferung, der Abtransport und die Lagerung von Material stellen daher eine große Herausforderung dar; für die Lagerung von Material muss sogar ein benachbarter Ponton genutzt werden. Bauen auf Briefmarkengröße in optimaler Form!


Sehr beengte BaustelleTunnelgussbau als Bauweise

Wie anspruchsvoll die Piekstraat ist, wird einem erst vor Ort bewusst. Die verschiedenen konstruktiven Lösungen, die trotz aller Auskragungen eine praktische Umsetzung ermöglichen, sind beeindruckend. Auf der Baustelle treffen wir Werner Bruijns und Marco van den Burg von Heijmans Utilitaire Woningbouw. Als Bauweise wurde die Tunnelbauweise mit einem vor Ort gegossenen Betonkern gewählt. Da diese Wände nach dem Tunnelbau realisiert werden, hat man sich hier für eine leichte Aluminiumschalung entschieden. „Der Tunnelbau bietet Flexibilität für die verschiedenen Formen der Wohnungen”, so Werner Bruijns. „Die große Herausforderung liegt in den Auskragungen. Die bereiten uns konstruktive Kopfzerbrechen. Hendriks hat sich dieser Herausforderung gestellt. Hendriks hatte nicht nur vollstes Vertrauen in die gemeinsam entwickelte Lösung, sondern auch den Mut, sie umzusetzen.”

Einheit in Vielfalt

Dass die Herausforderung groß war, zeigte sich bereits während der Entwicklungsphase. Marco van den Burg: „Trotz der großen Unterschiede zwischen den Bauvolumina und den Wohnungen wollten wir das Ganze in einem System unterbringen. Einheit in Vielfalt, könnte man sagen. Letztendlich ist uns das auch gelungen, aber dem ging eine Phase der Zusammenarbeit und der Ingenieursarbeit durch die Spezialisten von Heijmans und Hendriks voraus. Dank ihrer gemeinsamen Ingenieursleistung konnte die ideale Mischung zwischen Tunnelverschalung, Konstruktionsgerüst, Fassadengerüst und konstruktiver Stirnwand erreicht werden. Das Ergebnis ist ein Wohnhochhaus, dessen Rohbau sozusagen gerüstlos gebaut wird.“


Marco van den Burg und Werner Bruijns beim Projekt Piekstraat von Heijmans Utilitärer Wohnungsbau.Kolossale Aufbaustruktur

Die konstruktive Grundlage für den Bau des Wohnhochhauses bildet eine Aufsatzkonstruktion, die wie ein Tisch an der Fassade des Gebäudes hängt. Werner Bruijns:
„Die Kombination aus konstruktivem Gerüst und konstruktiver Stirnwand ist erforderlich, um die Auskragungen realisieren zu können. Die kolossale Gerüst- und Stirnwandkonstruktion wird durch Joche gestützt, die die auftretenden Lasten auf den tiefer liegenden Teil ableiten. Die riesige Aufbaustruktur wird während der Bauphase zweimal umgebaut, um die höher gelegenen Auskragungen realisieren zu können. Für das Umstellen der Konstruktion hält Hendriks ein Team von Spezialisten bereit.“

Kolosale Aufbaukonstruktion mit tragfähigem Gerüst und Stirnschalungen zur Realisierung der Auskragungen.Sicheres Versetzen von Fassadengerüsten

Von der Konstruktionsgerüst aus wird mit Fassadengerüsten gearbeitet, die mit dem Bau nach oben wandern. „Zum Versetzen der Gerüste werden der Baukran und der doppeltwirkende hydraulische Ausgleichszylinder von Hendriks eingesetzt“, erklärt Marco van den Burg. „An der Unterseite ruhen die Fassadengerüste auf einer Stützwinkelkonstruktion. Der Ausgleichszylinder sorgt dafür, dass sich das Gerüst hydraulisch vom Gebäude lösen kann. Anschließend kann das Gerüst als Ganzes in einen sicheren Abstand zur Fassade angehoben werden.“

Direkt gefälltt

Für den Bau der Stockwerke nutzt Heijmans vier Tunnel, von denen jeweils zwei zum Vergießen und zwei zum Aufbauen verwendet werden. Die Auskragungen werden mit einem halben Tunnel realisiert, der auf dem Gerüst aufgestellt wird. Für maximale Sicherheit werden die Tunnel auf der Wasserseite ausgefahren. „Ist der Tunnel entfernt, bringen wir sofort die Holzrahmenfassade mit Aluminiumfenstern und Verglasung an. Diese wird in einer späteren Phase noch mit Metallfassadenteilen fertiggestellt.“

Ausgezeichnete Zusammenarbeit

Auf die Frage nach der Zusammenarbeit mit Hendriks antworten Marco und Werner: „Der Erfolg dieses Projekts hängt von der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien und der optimalen Nutzung der gegenseitigen Fachkenntnisse ab. Wir haben von Anfang an gemeinsam mit Hendriks daran gearbeitet, die Herausforderungen dieses Projekts zu meistern. Das ist uns größtenteils gelungen, was dem gesamten Bauteam hoch anzurechnen ist.“



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Marco van Dijk, accountmanager Hendriks Formwork Solutions

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